Niemand kann Spam entkommen: Cyberkriminelle verfügen mittlerweile über „SMS-Bazookas“, die sie unaufhaltsam machen.

Spam, ob per Telefon oder SMS, ist zu einem der größten Ärgernisse für Nutzer geworden. Und leider ist er längst nicht mehr nur kommerzieller Natur. In den letzten Jahren nutzen auch Cyberkriminelle diese Technik für ihre Betrügereien und Betrugsmaschen.
Glücklicherweise haben sowohl Mobilfunkbetreiber als auch Gerätehersteller neue Funktionen entwickelt, um Spam automatisch zu erkennen und zu blockieren, bevor er den Benutzer erreicht. Dennoch gelingt es den Kriminellen immer noch, ihn einzuschleusen.
Auch das Bewusstsein für dieses Problem hat zugenommen, sodass die Nutzer besser vor dieser Bedrohung geschützt sind. In den letzten Jahren wurde jedoch eine neue Art der Spam-Übermittlung entdeckt, und das Schlimmste daran ist, dass es keine Präventions- oder Schutzmaßnahmen gibt, die diese Bedrohung stoppen können.
Sie werden auch „SMS-Bazookas“ genannt, sind aber eigentlich ein System, das wie eine Mobilfunkantenne funktioniert. Betrüger tragen sie jedoch im Kofferraum ihres Autos oder, die kleinsten Modelle, sogar in einem Rucksack. Diese Sender können Tausende von Textnachrichten an jedes verbundene Telefon in einem Umkreis von ein bis drei Kilometern senden . Das bedeutet, dass Sie, egal wie viele Maßnahmen Sie ergreifen, eine dieser betrügerischen Nachrichten erhalten könnten, wenn Sie sich in der Nähe eines solchen Geräts befinden.
Der Einsatz dieser SMS-Bazookas in Betrugsmaschen wurde zunächst in südostasiatischen Ländern entdeckt und hat sich zunehmend auch in Europa und Südamerika verbreitet . Sie können bis zu 100.000 SMS pro Stunde versenden.

„Dies ist das erste Mal, dass kriminelle Gruppen mobile Funkübertragungsgeräte in großem Umfang einsetzen“, sagt Cathal McDaid, Technologie-Vizepräsident des Telekommunikations- und Cybersicherheitsunternehmens Enea. „Auch wenn technisches Wissen für die Nutzung dieser Geräte hilfreich sein kann, müssen die Betreiber keine Experten sein. Dies belegen Berichte über Festnahmen von Personen, die dafür bezahlt wurden, in bestimmten Gebieten mit Massen-SMS-Geräten in Autos oder Lieferwagen herumzufahren .“
Die Effektivität dieser Bazookas beruht unter anderem darauf, dass sie außerhalb der herkömmlichen Mobilfunknetze operieren und die von ihnen gesendeten Nachrichten daher nicht den Sicherheitsmaßnahmen der Mobilfunkanbieter unterliegen .
Sobald sich Telefone mit diesen gefälschten Basisstationen verbinden, können diese eine beliebige Absender-ID oder -Nummer fälschen und so betrügerische Nachrichten versenden. Dabei geben sie sich als Ihre Bank, die DGT (Generaldirektion für Verkehr) oder ein Paketzustelldienst aus . Derzeit sind diese Systeme noch extrem teuer und kosten über 30.000 Euro pro Gerät. Doch sie verbreiten sich allmählich weltweit, und dank ihrer Reichweite können Betrüger ihre Investition schnell wieder hereinholen.
eleconomista